HSG Pohlheim scheint gegen TSG Bürgel schon auf der Verliererstraße – Leon Friedl geht auf Risiko

Holzheim (amp). „Ich habe gehofft, dass Offenbach noch einen Fehler macht“, schilderte Leon Friedl im Rückblick die letzten Sekunden in der Sporthalle Holzheim. Und die TSG Offenbach-Bürgel machte noch einen Fehler. „Ich laufe nach vorne und hoffe auf den Ball.“ Der Ball kommt. „,Fabi‘ Neul spielt nach vorne auf mich. Ich springe aufs lange Eck und werfe ihn rein.“ Das alles zwei Sekunden vor Schluss. Den Gästen bleibt keine Chance auf eine Reaktion. Handball-Regionalligist HSG Pohlheim hat sich mit dieser letzten Aktion ein 31:31 (13:17)-Remis erkämpft. Und damit den ersten Heimpunkt in der noch jungen Saison.

Danach sah es lange nicht aus. „40 Minuten sah es hier richtig gut aus für uns“, fand der Ex-Dutenhofener Edi Pjanic im TSG-Trikot. Und wurde durch den 17:23-Zwischenstand in der 38. Minute bestätigt. Sein Trainer Marko Sokicic pflichtete ihm bei: „Unsere erste Halbzeit war gut. Bis zur 40. Minute.“ Denn ab dem 6:9 durch Milos Kreckovic in der 16. Minute lagen die Offenbacher ständig deutlich in Front. Verloren dann aber total den Faden und mussten beim 23:24 durch Lukas Ott eine Viertelstunde vor Schluss erstmals wieder den Anschluss hinnehmen. Und beim 25:25 vier Minuten später durch Florentin Datz den ersten Gleichstand seit dem 6:6 in der 14. Minute. Doch als Yannick Ahouansou zum 31:29-Vorsprung für den Gast traf und nur noch 74 Sekunden zu spielen waren, schien alles für die TSG Offenbach-Bürgel zu laufen. Wenn da nicht der 30:31-Anschlusstreffer von Fabian Neul und das beschriebene Tempogegenstoßtor kurz vor Schluss von Leon Friedl gewesen wären.

„Natürlich war das ein bisschen Glück zum Schluss, als wir voll auf Risiko gegangen sind“, gab Pohlheims Trainer Mario Weber zu. Er sah aber bei seinem Team eine „kämpferisch überragende“ Leistung im zweiten Durchgang. Allerdings zuvor auch zwölf technische Fehler in der ersten Hälfte, die dem Gegner das Handballspielen leicht machten. Für seine Pohlheimer Farben führte Weber allerdings ins Feld, dass „wir hinten komplett improvisieren mussten“. Denn es fehlten mit Lukas Happel, Florian Niclas und Torben Weinandt wichtige Stützen. Dafür standen Leon Friedl und Tom Gilbert sowie nach langer Zeit auch Pascal Ohrisch-Then wieder zur Verfügung. Co-Trainer Stefan Lex präsentierte sich im ersten Durchgang auf dem Spielfeld und kam dabei zu vier Treffern, begnügte sich aber in Hälfte zwei mit dem Verbleib auf der Auswechselbank. „Die jungen Spieler sind gefordert“, sagte er. Als hätte er geahnt, dass Leon Friedl am Ende erfolgreich nach vorne laufen würde.

Pohlheim: Schlegel, Laudt; Dönges (1), Friedl (4), Anhäuser, Lex (4), Gilbert (2), Ohrisch-Then (4), Datz (3), C. Träger (2), J. Träger (3), Neul (5/2), Ott (3), Schmitz.

Bürgel: M. Kaiser, Gezer; Hemmer, Eck (3), Gutknecht, L. Kaiser (1), Ahouansou (5), Pjanic (2), Köbe, Lenort (2), Schlereth (7), T. Kaiser (5/3), Kreckovic (6/2).

Schiedsrichter: Markovic/Rohs (Eddersheim/Sulzbach). – Zuschauer: 300. – Zeitstrafen: 6: 2 Minuten. – Siebenmeter: 2/2:6/5.