HSG Pohlheim nicht auf Augenhöhe – Gießener Allgemeine

(mol). Nach zuletzt vier Siegen in Folge hat sich die HSG Pohlheim in der Männerhandball-Regionalliga am Samstagabend erstmals wieder geschlagen geben müssen. Zwar musste das Team von Trainer Mario Weber die Fahrt zur HSG Groß-Bieberau/Modau personell erheblich geschwächt antreten, am fehlenden Personal wollte der Coach die am Ende hohe 24:33 (11:12)-Niederlage aber nicht festmachen, zumal seine Mannschaft lange gut mitgehalten hatte.
»Wir waren rund 40 Minuten lang auf Augenhöhe und haben mit unserer Rumpftruppe ein gutes Spiel gezeigt. Leider war dann der Torhüter Groß-Bieberaus ein Faktor, und zudem haben wir nach einer Roten Karte gegen die Gastgeber den Kopf verloren. Da kam die Halle und Groß-Bieberau hat eine Jetzt-erst-recht-Mentalität entwickelt. Am Ende ist es ärgerlich, denn es wäre heute sicherlich mehr drin gewesen«, fasste Mario Weber das Geschehen zusammen.
Dieser musste in Südhessen nicht nur auf den beruflich verhinderten Torben Weinandt, sondern auch auf die erkrankten Lukas Happel und Tim Anhäuser verzichten. Zudem gingen Fabian Neul und Christoph Träger angeschlagen in die Partie.
Und trotzdem begegneten die Pohlheimer den »Falken« zu Beginn noch auf Augenhöhe (5:5, 13.) und legten danach sogar vor. Doch nach dem 8:6 (19.) von Fabian Neul erlaubten sich die Mittelhessen den einen oder anderen Fehler zuviel, sodass Gastgeber Groß-Bieberau/Modau die Partie drehen konnte und zur Pause hauchdünn mit 12:11 in Führung lag.
Nachdem der Weber-Elf der Start in die zweite Hälfte durchaus geglückt war, wurde ein vermeintlicher Vorteil – nämlich die Rote Karte gegen Groß-Bieberaus Damjan Kajic (37.) – schon schnell zum großen Nachteil für die Pohlheimer.
Die junge Truppe der Gäste ließ sich nämlich vom lautstarken Großteil der 350 Zuschauer beeindrucken und geriet nach dem 18:18 (43.) von Stefan Lex binnen weniger Minuten auf die Verliererstraße. Offensiv erlaubte sich Pohlheim nun Fehler oder ließ gute Chancen aus, in der Abwehr hatte die Weber-Truppe keinen Zugriff mehr. Und so konnte Groß-Bieberau/Modau zu einem 8:2-Lauf ansetzen und hatte die Begegnung nach David Lubars 26:20 (53.) bereits vor der absoluten Schlussphase entschieden.
»Ich hoffe, dass wir jetzt die richtigen Schlüsse ziehen und die Verletzten und Kranken wieder zurückkehren, sodass wir im Derby in der kommenden Woche einen schönen Jahresabschluss haben können«, blickte Weber bereits auf das Heimspiel gegen die HSG Kleenheim-Langgöns am Freitag voraus.
Groß-Bieberau: Witkowski, Trautmann; Diesterweg (3), Jajic (4), Büttner (5/3), Günther (1), Lubar (3), Kunzendorf (4), Hübscher (8), König (4), Szanto, Giannakopolous (1), Siegmund.
Pohlheim: Schlegel, Laudt; Dönges, Friedl (4), Lex (2), Rejab (1), Gilbert (1), Neul (6/3), Ott (3), Schmitz, Datz (3), Christoph Träger (1), Ohrisch-Then (3).