HSG Pohlheim gibt Spiel aus der Hand – Gießener Allgemeine Zeitung

(mol). Aufgrund eines verheerenden 0:9-Laufs in den letzten elf Minuten hat die HSG Pohlheim einen sicher geglaubten Auswärtssieg in der Männerhandball-Oberliga Hessen noch aus der Hand gegeben. Was auch die HSG Kleenheim-Langgöns und die U23 des TV Hüttenberg alles andere als erfreut haben dürfte, denn Abstiegskontrahent SG Bruchköbel wandelte einen 19:

26-Rückstand in seiner Heimpartie noch in einen 28:26 (9:13)-Erfolg um und verbuchte damit zwei enorm wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

»Natürlich darfst du ein solches Spiel nie mehr verlieren, aber wir haben in der Schlussphase zu viel zu schlecht gemacht. Uns hat offensiv die Durchschlagskraft gefehlt, und wenn wir freie Chancen hatten, haben wir sie allesamt ausgelassen. In der Abwehr haben uns dann auch die Körner gefehlt, zudem hatten wir auch keine Torhüterleistung mehr. Und mit jedem Tor hat Bruchköbel mehr Glauben entwickelt, dann kam die Halle, und sie haben sich in einen Rausch gespielt«, fasste Mario Weber, der bis zur 48. Minute eine »sehr gute Leistung meiner Mannschaft« gesehen hatte, zusammen.

Von Beginn an war den Gastgebern anzumerken, dass sie im Kampf um den Klassenerhalt noch jeden Zähler dringend brauchten. So gelang es den Südhessen in der Anfangsviertelstunde, die Partie vor den eigenen Zuschauer offen zu gestalten (3:3, 7., 6:6, 15.). Die zweiten 15 Minuten der ersten Hälfte gingen aber klar an die Pohlheimer, die defensiv nun noch aggressiver standen und sich deshalb absetzen konnten. Nach dem 7:7 (19.) sorgte ein 4:1-Lauf, abgeschlossen durch Fabian Neul, für die 11:8-Führung (27.). Und da die Mittelhessen in den letzten acht Minuten vor der Pause insgesamt nur ein Gegentor hinnehmen musste, war der Vorsprung beim 13:9 zur Pause solide.

Und auch zu Beginn des zweiten Durchganges deutete noch nichts auf eine Wende hin, denn die Pohlheimer starteten konzentriert. Bis zum 12:15 (34.) waren die Hausherren zunächst noch in Schlagdistanz, ehe die Truppe von Mario Weber durch Tore von Leon Friedl (zwei) und Malvin Werth auf 18:12 (39.) davonziehen konnte. Nach einer Auszeit kam Bruchköbel offensiv zwar besser zur Geltung, die HSG hatte aber selbst immer wieder die passende Antwort parat. Und so hatte die Sechs-Tore-Führung sowohl beim 22:16 (43., Nicolas Happel) als auch beim 25:19 (48., Max Rühl) Bestand. Als Nicolas Happel sogar zum 26:19 (48.) getroffen hatte, schien die Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch gegen die kampfstarken Südhessen erlaubten sich die Pohlheimer eine bitterböse Schlussphase. Kein einziger Treffer sollte den Gästen bis zum Abpfiff mehr gelingen, sodass Bruchköbel nach sieben Toren in Folge beim 26:26 (55.) schon ausgeglichen hatte, beim 27:26 (56.) durch Tim Döhring in Führung gegangen war und sich den kaum mehr für möglich gehaltenen Sieg endgültig durch Jonah Wolffs 28:26 fünf Sekunden vor Schluss sichern konnte.

Bruchköbel: Mike Bätz, Ebell – Warm (2), Maximilian Wolff (1), Broßmann (7), Vuko, Zutic (6/2), Jonah Wolff (2), Gräsl (2), Strohl (3), Junker (2), Döhring (3), Nico Bätz, Durmic. / Pohlheim: Schlegel, Wüst – Dönges (1), Friedl (7/1), Nicolas Happel (3), Rühl (5/1), Lex (2), Gilbert (1), Neul (4/2), Lukas Happel, Werth (3), Ott, Christoph Träger. – SR: Ekk/Walter (Wiesbaden) – Zu.: 250 – Zeitstr: drei (Broßmann zwei, Strohl) – vier (Christoph Träger zwei, Rühl, Lex) – Siebenmeter: 4/2 – 7/4.

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