HSG Pohlheim Derbysieger – Gießener Allgemeine

(mol). In einem ebenso intensiven wie emotionalen Mittelhessen-Derby mit drei Roten Karten hat die HSG Pohlheim die Oberhand behalten und das Handballjahr in der Regionalliga mit einem Heimsieg abgeschlossen. Gegen die HSG Kleenheim-Langgöns setzte sich das Team von Trainer Mario Weber am Freitagabend vor allem dank einer starken ersten Halbzeit letztlich verdient mit 27:23 (15:10) durch und sammelte die Pluspunkte 14 und 15. Wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt verpassten hingegen die Kleebachtaler, die damit auf einem Abstiegsplatz verbleiben.

»Es war alles in allem ein verdienter Sieg, vor allem, weil wir in der ersten Halbzeit stark gespielt haben und auch eine gute Abschlussquote hatten. Nach der Pause haben wir es verpasst, früher für die Entscheidung zu sorgen, und dann hat man doch gemerkt, dass die Kräfte nachließen«, so Pohlheims Trainer Mario Weber, während sein Gegenüber Julian Reusch bemerkte: »Wir haben den Start leider komplett verschlafen, und wenn du einem Fünf-, Sechs-Tore-Rückstand hinterherrennen musst, wird es einfach schwer. Wir haben uns stark zurückgekämpft, hatten aber am Ende zwei, drei zu schlechte Abschlüsse, um das Spiel nochmal drehen zu können.«

Die Anfangsphase ging klar an die Gastgeber, die direkt mit drei Toren am Stück loslegten und dadurch schnell mit 3:0 (4., Florentin Datz) führten. Beim 3:5 (7.) durch Malte Höhn schienen die Kleebachtaler in der Partie angekommen zu sein, doch nach zwei weiteren Gegentoren musste das Trainergespann Julian Reusch/Matze Wendlandt bei einem 3:7-Rückstand bereits zur »grünen Karte« greifen. Doch Besserung war für die Derbygäste danach noch nicht in Sicht, auch weil Yannik Woiwod zwei Zeitstrafen in kurzer Folge aufgebrummt bekam. Und so zog Pohlheim nach einem Treffer des starken Torhüters Jannik Schlegel auf 10:4 (20.) davon. Nach dem 5:11-Rückstand (22.) legte Kleenheim-Langgöns einen 4:1-Lauf aufs Holzheimer Parkett und war nach Max Legers 9:12 (25.) in Schlagdistanz, ehe sich die Weber-Sieben bis zur Pause dank starker Defensivleistung doch wieder auf 15:10 (Christoph Träger) absetzen konnte.

Nach 44 Minuten hatte Simon Patt sein Team auf 17:19 herangebracht. Im folgenden Pohlheimer Angriff sah dann aber zunächst Yannik Woiwod seine dritte Zeitstrafe, ehe Jörg Müller nur zehn Sekunden später Lukas Ott legte und ebenfalls mit Rot bedacht wurde. Dank der Überzahl zogen die Gastgeber in einer nun extrem emotionalen Partie durch Torben Weinandt auf 23:19 (49.) davon, ehe auch der Torschütze im Gegenangriff nach einem Foulspiel mit Rot vom Feld musste. Danach beruhigte sich das Spiel. Stattdessen weiterhin kampfstarke Gäste, die beim 23:25 (51.) von Ole Gast abermals aufschlossen und an der Wende schnupperten. Aber weil Joshua Laudt in der Schlussphase seinen Kasten vernagelte und nicht mehr hinter sich greifen musste, ging der Sieg mit 27:23 an Pohlheim.

Pohlheim: Schlegel (1), Laudt – Dönges (3), Friedl (3), Rejab (1), Gilbert, Neul (5/4), Happel, Weinandt (6), Ott (2), Schmitz, Datz (2), Christoph Träger (4), Ohrisch-Then.

Kleenheim-Langgöns: Naß, Schäfer – Lang, Hantl (2), Woiwod (1), Müller, Hanika, Leger (3), Patt (4), Friedrich, Frenko (5), Höhn (5/3), Gast (1), Stoppel (2).

Schiedsrichter: Hohm/Petry (Bachgau). – Zuschauer: 580. – Zeitstrafen: 1 (Christoph Träger) – 5 (Woiwod 3, Rote Karte 45., Frenko, Stoppel). – Rote Karten: Müller (Kleenheim, 45.), Weinandt (Pohlheim, 49.). – Siebenmeter: 4/4 – 4/3.