Comeback von Florian Niclas reicht nicht

HSG Pohlheim trotz starker Abwehrleistung mit Heimniederlage zum Saisonstart

Holzheim (amp). Wer nur 20 Tore vor eigener Kulisse erzielt, der hat es schwer, am Spielende beide Punkte auf der Habenseite zu verbuchen. Diese Erfahrung bestätigt bekamen die Regionalliga-Handballer der HSG Pohlheim. Zum Auftakt der Spielzeit 2024/25 kassierten sie eine 20:25 (12:14)-Niederlage. Die Nordhessen wurden damit ihrer Favoritenstellung gerecht. Unbesiegbar präsentierten sie sich aber nicht vor den rund 400 Zuschauern in der Sporthalle Holzheim. So rochen die Gastgeber noch eine Viertelstunde vor Schluss beim 16:17 durch Johannes Träger an einem Punktgewinn, Und in der 57. Minute beim 19:21 durch Fabian Neul hatten sie noch einmal die Witterung aufgenommen. Doch es reichte nicht.
Dafür war letztendlich die Angriffsleistung der Blau-Weißen an diesem Abend zu schwach. Manchmal kläglich schwach. Vor allem im zweiten Durchgang. Stellvertretend übte sich Pohlheims Johannes Träger in Selbstkritik. „Ich habe in der zweiten Hälfte viele Würfe genommen, die ich nicht nehmen durfte“, sagte der neue Mannschaftskapitän und schob entschuldigend nach: „Ich wollte das Spiel herumreißen.“ Beim Videostudium der eigenen Würfe dürften sich aber noch einige andere Mitspieler die Haare raufen.
Dabei stand die Defensive der HSG ausgezeichnet. „Das war kämpferisch überragend von uns. Wir haben eine sehr starke Deckung gespielt. Damit bin ich sehr, sehr zufrieden“, blickte Pohlheims Trainer Mario Weber zurück. Dafür sei er mit dem Angriffsspiel „extrem unzufrieden“ gewesen. Bezeichnend für den eklatanten Unterschied: Als Gensungens Trainer Fynn Welch im Laufe des zweiten Durchgangs den siebten Feldspieler brachte, zeigten sich die Hausherren mit einem exzellent parierenden Jannik Schlegel im Tor unbeeindruckt. Sie verbuchten etliche Ballgewinne. Doch außer zwei Treffen von „Hanni“ Träger ins leere Tor sprang nichts heraus. Das dürfte einer der entscheidenden Knackpunkte des Spiels gewesen sein.
Daran änderte auch das Comeback von Florian Niclas nichts. Der ehemalige Pohlheimer Kreisläufer hatte Ende vergangener Saison seine Laufbahn bei der TSG Münster beendet und half jetzt angesichts der Personalprobleme bei der HSG aus. Denn es fehlten neben dem wohl lange ausfallenden abwehrstarken Kreisläufer Malvin Werth noch Leon Friedl, Tom Gilbert und Romeo Rejab und war Florentin Datz durch eine Kopfverletzung nur bedingt einsetzbar. Dadurch war A-Jugendspieler Phil Schwing mit dabei. „Flo“ Niclas setzte in Abwehr wie Angriff Akzente. Doch die Angriffsschwäche seiner Nebenleute konnte auch er nicht ausbügeln. Allerdings hätte wohl niemand gedacht, dass sein Treffer zum 4:3 zur letzten Pohlheimer Führung in der elften Minute am Ende zu nur 20 Toren vor eigener Kulisse führen würde.

Pohlheim: Schlegel, Laudt; Dönges, Schwing, Anhäuser, Niclas (3), Neul (3/2), Happel (1), Weinandt (5), L. Ott (3), Schmitz, Datz, C. Träger (1), J. Träger (4).
Gensungen: Ulrich, Voß; Iffert, Sonnenschein, Pickenhahn, Bitter (1), Wachs, Schmidt (7/3), Otto (6/1), Gruber (1), Lippold (6), Kothe (2), Berninger.
Schiedsrichter: Mäkitalo/Schäfer (Glashütten/Wiesbaden). – Zuschauer: 400. – Zeitstrafen: 4:8 Minuten. – Siebenmeter: 2/2:6/4.