HSG Pohlheim findet gegen TuS Holzheim rechtzeitig noch die richtigen Zutaten und arbeitet sich weiter vor
Holzheim (amp). Es fehlt das gewisse Etwas, hätte vielleicht ein Sterne-Koch geurteilt, wenn er die Partie der Regionalliga-Handballer der HSG Pohlheim gegen den TuS Holzheim verfolgt hätte. Lange war die Würze nicht ganz nach dem Geschmack der Gastgeber in der Partie gegen den Aufsteiger. Doch vor allem im zweiten Durchgang stimmten die Zutaten, so dass die bemerkenswerte Kulisse von 480 Zuschauern in der Sporthalle Holzheim am Ende ein stimmiges Gericht in Form eines 24:20 (12:12)-Erfolgs der gastgebenden Blau-Weißen geboten bekam.
Um im Bild zu bleiben, hatten die Hausherren bei der Zusammenstellung des Menüs auf Johannes Träger (verletzt) und Florian Niclas (verhindert) verzichten müssen, so dass Co-Trainer Stefan Lex und Pascal Ohrisch einmal mehr reaktiviert wurden. Doch nicht nur sie machten den besonderen Geschmack bei den Pohlheimern aus. Ebenso der fünffach erfolgreiche Torben Dönges auf dem rechten Flügel (ohne Fehlwurf) oder etwa Torhüter Joshua Laudt nach seiner Einwechselung zum Ende der ersten Halbzeit. „Es war wichtig, dass ich die ersten zwei Bälle wegnehmen konnte“, sagte der Keeper, um die Zufriedenheit über seine Leistung und die der Mannschaft nachzuschieben.
Sein Trainer Mario Weber zeigte sich dagegen „ein bisschen unzufrieden“ mit der Leistung seines Teams im Angriff, vor allem im ersten Durchgang. Denn es dauerte bis kurz vor den Seitenwechsel, bis Torben Weinandt einen wunderschönen Kempa-Pass von Lex zur ersten Pohlheimer Führung (12:11) verwandelte. Zuvor hatten die Gäste durchweg in Front gelegen, durch ein Tor des ehemaligen Pohlheimers Thimo Wagner beim 4:7-Zwischenstand (15.) sogar mit drei Toren Vorsprung.
Doch als Lukas Happel nach der Halbzeit zum 13:12 traf, da ließen sich die Schützlinge von Mario Weber die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Allerdings blieben die Holzheimer mit lange gespielten Angriffen dran, weshalb Gäste-Trainer Dominik Jung auf ein ausgeglichenes Spiel zurückblickte, in dem auf Seiten seines TuS die „Kleinigkeiten“, wie schlecht gespielte Überzahl und verworfene freie Bälle, den Ausschlag zugunsten der HSG gegeben hätten. „Uns hat zum Ende hin die Durchschlagskraft gefehlt“, ergänzte Thimo Wagner.
So führten die Pohlheimer zehn Minuten vor Schluss schon mit 21:17 durch Lukas Ott und ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Deshalb hätte auch besagter Sternekoch am Ende von einer gelungenen Komposition gesprochen. Schließlich haben sich die Mittelhessen durch den Heimsieg im vorderen Tabellendrittel etabliert.
Pohlheim: Schlegel, Laudt; Dönges (5), Friedl, Lex (3), Gilbert, Rejab, Datz, L. Happel (2), Weinandt (5), Ott (3), Neul (4/1), Schmitz (1), C. Träger (1), Ohrisch.
Holzheim: B. Fischer, K. Fischer; Langenau, Horn, Becker (8/6), L. Fischer (4), Giebenhain, Wolfgram, Dettling, Schenk, Meffert, Jakobi (1), Bährens (4), Wagner (3).
Schiedsrichter: Karsazy/Klöckner (Roßdorf/Oberursel). – Zuschauer: 480. – Zeitstrafen: 12:8 Minuten. – Rote Karte: Weinandt (drei Zeitstrafen). – Siebenmeter: 1/1:7/6.