Schlegel und Lex als Trümpfe – HSG Pohlheim – TSG Petterweil 30:25 (12:15)

HSG Pohlheim dreht gegen TV Petterweil noch klaren Rückstand – Gäste lassen fünf Siebenmeter aus

Holzheim (amp). Als Fynn-Nicolai Saam für seine Farben zur 14:7-Führung einwarf, dürfte der Großteil des zahlreich angereisten Petterweiler Anhangs schon den dritten Auswärtssieg dieser Saison im Gepäck für die Heimfahrt gesehen haben. Denn schon waren 24:30 Minuten gespielt und der Gast TV Petterweil dominierte das Geschehen. Doch in dem „kuriosen Spiel“ (so TVP-Trainer Martin Peschke) verloren die Wetterauer den Faden. Gastgeber HSG Pohlheim kam auf, zur Halbzeit bereits auf 12:15 heran und freute sich mit einem 30:25-Sieg über ein ausgeglichenes Punktekonto in der Handball-Regionalliga. „Wir haben am Anfang viele individuelle Fehler gemacht. Das hat uns kopftechnisch aus dem Spiel gebracht. Da brauchten wir viel mehr Engagement. Das kam dann irgendwann vor der Halbzeit und hat die Mannschaft wach werden lassen“, analysierte Pohlheims Coach Mario Weber die Verschiebung der Schwerpunkte in der Partie.
Wobei der HSG-Übungsleiter den großen Vorteil hatte, munter neue (und erfahrene) Kräfte von der Bank einsetzen zu können. Martin Peschke dagegen („Wir haben nur 20 Minuten gut gespielt.“) muss in der Regel hoffen, dass seine Stammformation durchhält. Was diesmal nicht gelang. „Pohlheim hat nicht gewonnen, sondern wir haben verloren“, war denn auch sein Fazit.
Dabei musste der TVP-Übungsleiter ebenso eingestehen, dass in einer ausgeglichenen Mannschaft der Hausherren an diesem Freitagabend zwei Akteure ganz besondere Akzente setzten. Einmal Torhüter Jannik Schlegel, der nach seiner Einwechselung in der 38. Minute vier Siebenmeter (!) parierte (von insgesamt fünf, die der TV vergab) und noch etliche weitere Paraden zeigte. Zum anderen Stefan Lex, der wegen des Fehlens von Christoph Träger von der Co-Trainer- in die Spieler-Rolle zurückkehrte. Er nahm nicht nur das Spiel der Blau-Weißen in die Hand und erzielte sechs Tore, sondern avancierte auch zum emotionalen Führer auf dem Weg zum Heimsieg.
Beim 20:19 (43.) traf der ebenfalls reaktivierte Florian Niclas zur ersten Pohlheimer Führung. „Wir haben es heute kämpferisch gemacht. Das war eine saustarke zweite Halbzeit von uns“, urteilte Linksaußen Lukas Ott, der selbst eine bärenstarke Abwehrleistung zeigte. Als Johannes Träger sechs Minuten vor dem Schlusspfiff zum 27:23-Vorsprung der Hausherren traf, befand sich die HSG auf der Siegerstraße. An den 7:14-Rückstand dachte da keiner mehr im Pohlheimer Lager.
Pohlheim: Schlegel, Laudt; Dönges, Friedl (2), Lex (6), Gilbert, Niclas (5), Datz (1), L. Happel (2), Weinandt (5), J. Träger (3), Neul (2), Ott (3), Schmitz (1).
Petterweil: Becker, Agnes; Henneberger, Pfeiffer, J. Koffler (4), Pape (2), Asam, Habenicht (5/2), Wassberg (3), Tascher, Saam (5), Pletz (6), Bouali.
Schiedsrichter: Hoffelner/Sussmann (Büches/Laubach). – Zuschauer: 400. – Zeitstrafen: 14:6 Minuten. – Siebenmeter: 0/2:2/7.